Mahr High Performance Surface Summit 2025 - Rückblick

Am 7. und 8. Oktober 2025 hatte Messtechnikspezialist Mahr zum High Performance Surface Summit (HPSS) nach Göttingen eingeladen. Rund 120 Fachleute aus Industrie, Forschung & Entwicklung sowie Lehre, nutzten die Gelegenheit sich über aktuelle Erkenntnisse und Trends funktionaler Oberflächen auszutauschen.
Zwei intensive Tage mit zwölf hochkarätigen Fachbeiträgen, begleitet von reflektierenden Podiumsdiskussionen und einem engagierten Publikum – das war das erste High Performance Surface Summit von Mahr. Das „Gipfeltreffen der Oberflächenfunktion“ richtete sich an Fach- und Führungskräfte aus Forschung & Entwicklung, Produktion und Fertigung, Qualitätssicherung und Werkstofftechnik – und damit an alle, die technische Oberflächen nicht nur qualifizieren, sondern auch verstehen und gezielt gestalten wollen. Der erste Veranstaltungstag stand im Zeichen tribologischer Modelle, Herstellungsverfahren und moderner Metrologie von Hochleistungsoberflächen. Welche Eigenschaften zeichnen reibungs- und verschleißarme Werkstückoberflächen aus, und wie lassen sie sich zuverlässig fertigen und quantifizieren? „Die Teilnehmer erhielten hoch interessante Einblicke in den aktuellen Stand aus Forschung und Lehre, neue Perspektiven der Charakterisierung und innovative Messmethoden für modernste industrielle Anforderungen – von den renommiertesten Professoren des Fachs sowie exzellenten Praktiker, praxisnah und fundiert“, fasste Mahr-CEO Manuel Hüsken zusammen. „Wichtig war uns, Forschung, Lehre und Praxis in einen direkten Dialog zu bringen.“ Im Mittelpunkt standen Fragen wie: „Welche Anforderungen werden heute an funktionale Oberflächen gestellt und wie lassen sich diese zuverlässig charakterisieren?“ oder „Welche messtechnischen, analytischen und modellbasierten Methoden stehen dafür aktuell zur Verfügung?“ Der Tag endete mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Messprozesse zwischen Norm und Innovation“, moderiert von Peter Ebert, Chefredakteur der Fachzeitschrift InVision.
Hochpräzise Oberflächen reproduzierbar fertigen und prüfen
Der zweite Veranstaltungstag rückte die Messung von Hochleistungsoberflächen in der industriellen Praxis in den Fokus. Die Referentinnen und Referenten beleuchteten unter anderem die messtechnischen Anforderungen an Dichtsysteme, den Einfluss der Stahloberflächentopografie auf die Tribologie von Kugelgelenken sowie die Schleifbearbeitung von Kalanderwalzen. Weitere Themen umfassten die Messung von Kugelumlaufspindeln bei geräusch- und wirkungsgradkritischen Anwendungen sowie deren Quantifizierung mittels Streulichtmethode nach VDA 2009. Auch Aspekte wie Wissensmanagement im Zeitalter künstlicher Intelligenz und die Vorstellung eines neuen Oberflächenmodells anhand von Zylinderlaufbahnen fanden großes Interesse. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein offenes Forum, in dem Teilnehmende und Referenten gemeinsam darüber diskutierten, wie sich funktionsrelevante Oberflächen reproduzierbar und kosteneffizient fertigen und messen lassen – und welche Rolle die Kombination klassischer Verfahren mit dem Streulichtverfahren als innovativer Multisensorik-Ansatz dabei spielt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie sich die Brücke zwischen Laborerkenntnis und industrieller Serienfertigung schließen lässt.