Drohendes Förder-Aus für Forschungsnetzwerk IFG abgewendet

Das drohende Aus für das weltweit größtes Forschungsnetzwerk „Industriellen Gemeinschaftsforschung“ (IGF) konnte abgewendet werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat eine entsprechende Richtlinie verabschiedet, die den Fortbestand bis mindestens zum Jahr 2026 absichert.
Die neue Richtlinie des BMWK wurde am 29. Dezember 2022 im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist bis zum 31. Dezember 2026 befristet. Das Förderprogramm IGF ermöglicht branchenrelevante Grundlagenforschung, industrielle Forschung sowie experimentelle Entwicklung und Durchführbarkeitsstudien für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Getragen wird das Programm durch rund 100 Forschungsvereinigungen in Deutschland. Unter dem Dach der AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. sind in dem IGF-Netzwerk aktuell mehr als 25.000 Unternehmen und rund 1.200 Forschungseinrichtungen eingebunden. „Die Entscheidung, das Förderprogramm IGF fortzuführen, ist ein wichtiges Signal für den Innovationsstandort Deutschland. Die zentrale Bedeutung und die Stärken der Forschungsvereinigungen wurden hier erkannt und berücksichtigt“, so Dipl.-Ing. Rainer Salomon, Geschäftsführer der FOSTA – Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. Die FOSTA und die Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS, kurz DVS Forschung, sind zwei von hundert rechtlich selbstständigen, gemeinnützigen industriellen Forschungsvereinigungen, die die Interessen ihrer Branche in dem IGF-Förderprogramm vertreten.
Zum Ende des vergangenen Jahres hatten die Forschungsvereinigungen ein Förder-Aus für das IGF-Programm und damit einen irreparablen Schaden für die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft befürchtet. „Dieses Szenario ist nun glücklicherweise erst einmal abgewendet“, erklärt Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck, Geschäftsführer der DVS Forschung. „Jetzt müssen wir jedoch unsere Hausaufgaben machen und dafür sorgen, dass die Fachkompetenz und das Know-how der Forschungsvereinigungen weiterhin Dreh- und Angelpunkt des IGF-Förderprogramms bleiben. Gemeinsam mit der AiF sichern wir einen qualifizierten Prozess zur Forschungsfindung, Vorbereitung und Bewertung der eingereichten Forschungsvorhaben. Dazu holen wir stets die kleinen und mittelständischen Unternehmen mit ins Boot.“ Als zukunftsweisend bewerten die FOSTA und die DVS Forschung die neue Rolle der AiF. Aktuell begleitet und koordiniert sie das IGF-Förderprogramm im Auftrag des BMWK. Ab dem Jahr 2024 werden diese Aufgaben durch einen Projektträger übernommen. Die AiF wird sich um die Projektträgerschaft des IGF-Förderprogramms bewerben. „Wir unterstützen die AiF bei ihren Bemühungen. Dabei gilt es für uns vor allem darum, Reibungsverluste zu vermeiden und die bewährten Strukturen und Kompetenzen der AiF und der Forschungsvereinigungen zugunsten forschender Unternehmen einzusetzen“, erklärt Salomon.