Covestro baut automatisiertes Labor für Lack- und Klebstoffrezepturen

Covestro treibt mit einem neuen, automatisierten Labor für Rezepturoptimierung Innovation in der Lack- und Klebstoffindustrie voran: Dort sollen ab 2025 nachhaltige, leistungsstarke Formulierungen schneller entwickelt und getestet werden – auch mit KI und Machine Learning.
Die Lack- und Klebstoffindustrie steht unter Druck: Effizienz, Nachhaltigkeit und regulatorische Anforderungen müssen mit hoher Produktqualität vereint werden. Gleichzeitig steigt der Bedarf an kreislauffähigen Lösungen – ohne Kompromisse bei Eigenschaften wie Haftung, Glanz oder Beständigkeit. Eine Schlüsselrolle spielen dabei Bindemittel und Vernetzer. Covestro reagiert darauf mit einem automatisierten Labor, das 2025 in Betrieb gehen soll. Es wurde speziell für die Optimierung von Lack- und Klebstoffrezepturen entwickelt.
Automatisiertes Labor für Lacke und Klebstoffe
„Mit unserem automatisierten Labor können wir gemeinsam mit unseren Kunden an der Zukunft von Lacken und Klebstoffen arbeiten. Weil es fast vollständig autonom arbeitet und aus unserem vorhandenen Wissen und Datenschatz sowie aus neu generierten Daten lernt, macht es den Prozess der Optimierung und Entwicklung von Rezepturen um ein Vielfaches effizienter und genauer. So können wir schneller bestehende Rezepturen optimieren oder sogar ganz neue Rezepturen für und gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln. Damit erreichen wir ein neues Level moderner Forschung“, sagt Thomas Büsgen, Leiter des Labors. Im neuen Labor werden Rezepturen mit Covestro-Bindemitteln und -Vernetzern getestet – entscheidend für Funktion und Qualität des Endprodukts. Üblicherweise bestehen solche Rezepturen aus sieben bis 15 Komponenten. Um die Vielzahl an möglichen Kombinationen effizient zu bewerten, kommt ein computergestütztes Design der Versuchsreihen zum Einsatz.
Schnellere Tests von Lack- und Klebstoffrezepturen
„Unser neues, automatisiertes Labor gibt uns mehr Möglichkeiten beim Testen von Rezepturen. Es entlastet unsere Fachlabore von deren Standardaufgaben und kann systematischer Proben analysieren. So können wir unsere Expertise und Erfahrung noch mehr für kundenspezifische Themen einsetzen oder auch Ansätze ausprobieren, die wir sonst nicht hätten umsetzen können“, so Martin Merkens, Head of Sales & Market Development EMLA. „Speziell im Bereich der Kreislaufwirtschaft wird uns das helfen: Alternative, beispielsweise biobasierte oder recycelte Rohstoffe lassen sich so schneller testen und auf ihre Eigenschaften im Endprodukt evaluieren.“ Die Anlage soll 24/7 laufen und jährlich zehntausende Tests durchführen. Dank strukturierter Datenerfassung, maschinellem Lernen und KI lassen sich Formulierungen effizienter entwickeln – auch auf Basis von Eigenschaftszielen. Neben Rezepturen prüft das Labor auch Materialien unter realen Klimabedingungen. Über digitale Schnittstellen werden Proben und Ergebnisse an spezialisierte Labore weitergegeben – für noch präzisere, marktorientierte Entwicklungen.