ZVO Oberflächentage 2023 - Nachbericht

Die ZVO Oberflächentage 2023 zogen über 540 Besuchern und 70 Aussteller nach Berlin. Geboten wurden viele informative Fachvorträge zur Galvanik- und Oberflächentechnik, eine Industrie-Ausstellung und ein Eröffnungsabend mit Ansprachen und Preisverleihungen.

Mit einer Eröffnungsrede zur Lage der Oberflächentechnik gab der neue Vorsitzende des Zentralverbandes Oberflächentechnik e.V. (ZVO), Jörg Püttbach, den Startschuss zu den diesjährigen ZVO-Oberflächentagen, die vom 13. - 15. September in der neuen Veranstaltungslocation MOA Berlin stattfanden. Püttbach, der auch als Geschäftsführer der BIA Kunststoff- und Galvanotechnik aktiv als Unternehmer in der Branche tätig ist, bekannte sich ausdrücklich zu den Klimaschutzzielen, mahnte aber auch an, die Lage der Oberflächentechnik nicht außer Auge zu verlieren, die in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld operiert. Ausdrücklich forderte er die Politik zu einem Abbau von bürokratischen Vorschriften auf, die gerade für Klein- und mittelständische Unternehmen ein großes Hemmnis darstellen. Der ZVO werde sich, so Püttbach, als Interessenvertretung der Branche auch aktiv daran beteiligen, die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen zu wahren.

Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich hält kämpferische Keynote

Kämpferisch gab sich auch Regina Halmich, die als Ex-Boxweltmeisterin und Pionierin des Frauenboxens, eine Keynote hielt. Unter dem Motto "Bloß nicht in den Seilen hängen - was Erfolg im Ring und im Business gemeinsam haben" spann sie einen Bogen von der wirtschaftlichen Großwetterlage zu ihrer eigenen Karriere, die von von Niederlagen wie auch Erfolgen begleitet war. Sie ermunterte die Teilnehmer, sich auch in schwierigen Zeiten nicht entmutigen zu lassen und sich sprichwörtlich durchzuboxen.

Nach der Keynote folgten verschiedene Ehrungen an verdiente Persönlichkeiten aus der Branche, darunter der DGO Nachwuchsförderpreis, der Heinz-Leuze-Preis sowie der Jacobi-Preis. So verlieh Dr. Klaus Wojczykowski den DGO-Nachwuchsförderpreis 2023 an Dr. Maria del Carmen Stich. Der Jacobi-Preis 2023 wiederum ging an Dr. Andreas Zielonka, überreicht von Dr. Martin Metzner. Den Heinz-Leuze-Preis 2023 erhielt Prof. Bertram Reinhold von Audi für einen Artikel über Mischbauweise im Autobau.

Hochkarätiges Vortragsprogramm zur Galvano- und Oberflächentechnik

Eines der Highlights des Kongresses war das vielseitige und hochkarätige Vortragsprogramm. Bei den fünf parallel laufenden Sessions hatten die Teilnehmer viel Auswahl. Die Schwerpunkte des Programms für 2023 bildeten die Themen Klimaneutralität und Energie-/Resourceneffizienz, Kosten- und resourceneffiziente Abwasserbehandlung, Oberflächenverfahren für nachhaltige, klimaneutrale und energiesparende Beschichtung, Technologien zur Oberflächenfunktionalisierung außerhalb der Galvanotechnik sowie die Herausforderung industrielle Bauteilreinigung. Zusätzlich standen Vorträge aus den wiederkehrenden Bereichen Forschungsergebnisse - junge Kollegen berichten, Verschleißschutz & Tribologie und neue Anforderungen sowie ergänzende Technologien in der Galvano- und Oberflächentechnik zur Auswahl. Ergänzt wurden die Vortragsreihen durch ein Unternehmensforum "Management meets Oberfläche". Erstmals wurde eine Sprechstunde zu regulativen Entwicklungen in der europäischen und nationalen Umwelt- und Chemiepolitik angeboten, wo Anwender ihre Fragen an Experten richten konnten.

Nachhaltigkeit, Resourceneffizienz oder Klimaneutralität sind Themen, die nicht nur die Oberflächenbranche derzeit stark bewegen. So drehten sich viele Vorträge darum, etwa über Einsparmöglichkeiten in der Abwasserbehandlung oder im Recycling von Rohstoffen aus Abwässern. Es wurde in einem Vortrag etwa die Frage aufgeworfen, wie eine klimaneutrale Galvanik aussehen könnte. Auch Technolgien wie Laserbehandlung oder energieeffiziente Trockung fanden den Einzug ins Vortragsprogramm - oder die sich ständig verbesserne Messtechnik, die ebenfalls zur Ressourceneffizienz in der Beschichtung beitragen kann. Ebenfalls werden Vorbehandlungsmethoden der Bauteilreinigung immer wichtiger, es wurde u.a. die neue FiT-Richtlinie "Filmische Verunreinigungen beherrschen" vorgestellt.

Begleitende Industrieausstellung mit mehr als 70 Ausstellern

Viel Raum nahm auch die immer wichtiger werdende begleitende Industrieausstellung zu den ZVO-Oberflächentagen ein. Mehr als 70 Aussteller aus der Industrie und der Wissenschaft zeigten einen breiten Querschnitt durch die Branche und gaben den Teilnehmern die Möglichkeit, sich mit Anbietern direkt für Lösungsansätze und Fachinformationen auszutauschen. Vertreten waren viele Hersteller und Anbieter aus allen Bereichen der Galvano- und Oberflächentechnik, der Messtechnik, Chemieproduzenten oder dem Anlagenbau, zusätzlich auch Dienstleister wie Lohnbeschichter und Beratungsunternehmen.

Last not least boten auch die Pausen und der Eröffnungsabend mit Buffet viele Gelegenheiten zum Networking untereinander sowie für Fachgespräche in lockerer Umgebung. Die ZVO-Oberlächentage in Berlin waren somit eines der Highlights für die Branche im Jahr 2023 und die angereisten 540 Teilnehmer konnten wertvolle Eindrücken und Informationen sammeln. 2024 finden die Oberflächentage vom 11. - 13 September wieder in Leipzig statt. (OM-11/23)

Kontakt

Zentralverband Oberflächentechnik e.V.
Giesenheide 15
40724 Hilden (Deutschland)
Tel. +49 (0)2103 25 56 10 (30)
www.zvo.org

Über den ZVO

Der Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) vertritt die Interessen von Roh- und Verfahrenschemielieferanten, Anlagenherstellern, Komponentenherstellern, Dienstleistern, Beschichtern und Galvaniken der deutschen Galvano- und Oberflächentechnik. Seine Mitgliedsunternehmen sind im Bereich der Oberflächenveredelung mit Metallen oder Metallverbindungen aus flüssigen Prozessmedien tätig.

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