
Brennstoff-flexibler Brenner für Automobil-Lacktrockner
In einem Pilotprojekt wurde in der Lackierei eines Automobilwerks ein brennstoff-flexibler Brenner für einen Lacktrockner in Betrieb genommen. Neben Erdgas kann so auch grüner Wasserstoff als Brennstoff genutzt werden.
Im BMW-Werk Leipzig wurde vor kurzem der erste brennstoff-flexible Brenner für einen Lacktrockner in Betrieb genommen. Das Besondere daran: Der Brenner kann Wasserstoff (H2) und das Erdgas Methan (CH4) sowohl allein als auch im Gemisch verbrennen. Die Umstellung der Brennstoffe kann im laufenden Betrieb erfolgen. Der Einsatz des Doppelbrenners erfolgt zunächst im Pilotbetrieb. Das innovative brennstoff-flexible Brennersystem wurde in Kooperation mit der Firma Saacke aus Bremen entwickelt, das Fraunhofer Institut IFF in Magdeburg unterstützt bei der Integration des Sicherheitskonzepts. Damit prüft das Werk die Machbarkeit, den CO2-intensiven Einsatz des fossilen Energieträgers Erdgas zu reduzieren. BMW Produktionsvorstand Milan Nedeljković sagt dazu: „Dieser technologische Durchbruch unterstreicht unsere Innovationskraft und unseren Willen, die Nachhaltigkeit unserer Produktion kontinuierlich zu verbessern.“

Nachhaltigkeit als wichtiges Element der BMW iFactory
Die Reduktion von CO2-Emissionen ist laut dem Unternehmen ein zentraler Anspruch der sogenannten "BMW iFactory". Sie umfasst neben dem Schwerpunkt "Green", der für Nachhaltigkeit, Ressourcenoptimierung und Zirkularität steht, die Schwerpunkte "Lean" und "Digital". Lean steht für eine effiziente, präzise und hochflexible Produktion, Digital beschreibt den wirksamen Einsatz der Digitalisierung in den Bereichen Data Science, Künstliche Intelligenz und Virtualisierung. Im Bereich Nachhaltigkeit arbeitet die BMW Group an standortspezifischen Lösungen zur Reduktion von CO2-Emissionen. In Betracht kommen je nach Eignung und Standort zum Beispiel Geothermie, Photovoltaikanlagen oder Wasserstoff. Voraussetzung für einen kontinuierlichen Wasserstoff-Einsatz ist die ausreichende leitungsgebundene Verfügbarkeit grünen Wasserstoffs. Für das Werk Leipzig bietet sich die Chance, ein in der Region entstehendes Wasserstoffnetz dafür zu nutzen.

Einsatz von Wasserstoff in der Werks- und Transportlogistik
In der Werkslogistik kommt Wasserstoff bereits seit Jahren als Energieträger zum Einsatz. 2013 wurde die erste Indoor-Wasserstoff-Tankstelle Deutschlands auf dem Leipziger Werksgelände errichtet. Gabelstapler und Routenzüge für die Intralogistik können dort betankt werden. Knapp zehn Jahre später besitzt das Werk Leipzig mit über 130 Brennstoffzellen-betriebenen Flurförderfahrzeugen die größte Flotte in Deutschland. Fünf Intralogistik Wasserstofftankstellen befinden sich auf dem Werksgelände, die jüngste wurde gerade in Betrieb genommen und ermöglicht erstmals voll automatisierte Tankvorgänge. Auch in der Logistik über die Werkstore hinaus erprobt die BMW Group gemeinsam mit Partnern den Einsatz von Wasserstoff zur Dekarbonisierung der Transportlogistik und engagiert sich in den Forschungsprojekten H2HAUL und HyCET. Wasserstoff stellt aufgrund kurzer Betankungszeiten, hoher Nutzlast und Einsatzflexibilität sowie attraktiver Reichweiten einen vielversprechenden Energieträger in der Transportlogistik dar. Der Einsatz von grünem Wasserstoff, welcher auf Basis erneuerbarer Energien hergestellt wird, schafft somit Voraussetzungen für eine zukünftig CO2-reduzierte Langstreckenlogistik.

BMW Werk Leipzig ist von Anfang an auf Nachhaltigkeit ausgerichtet
„Nachhaltigkeit liegt sozusagen in den Genen des Werks Leipzig. Schon bei der Planung des Werks haben wir großen Wert auf effiziente und nachhaltige Prozesse gelegt. Ein für alle sichtbares Ergebnis sind die vier Windräder, die das Werk mit elektrischer Energie versorgen“, so Werkleiterin Petra Peterhänsel. Ein weiterer Meilenstein neben den 2013 errichteten Windrädern mit einer Leistung von 10 MW (Produktion von ca. 26 GWh/Jahr) war die Eröffnung der Batterie-Speicherfarm im Jahr 2017. Dort kommen bis zu 700 Hochvoltbatterien aus BMW i3 zu ihrem zweiten Einsatz. Die Anlage kann Strom, unter anderem aus den Windenergieanlagen, auf dem Werksgelände zwischenspeichern und so das lokale Energiemanagement optimieren oder zur Netzstabilisierung des Stromnetzes beitragen. (OM-12/22)
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