Ultradünne Pulverbeschichtung mit nur 20 bis 40 μm Schichtstärke

Eine extrem dünne Pulverbeschichtung von nur 20 bis 40 μm wird von einem Oberflächenbeschichter angeboten, wenn etwa Passgenauigkeit von Bauteilen gefordert ist. Die ultradünne Pulverbeschichtung ist noch dünner als herkömmliche Dünnschichtpulver mit Schichtdicken zwischen 30 und 50 μm.

Die Pulverbeschichtung wird in der Regel mit Schichtdicken von 60 bis 120/180 μm aufgebracht. Wenn die Schichtdicken zwischen 30 und 50 μm betragen (vgl. Pietschmann, Industrielle Pulverbeschichtung, 2010), wird von Dünnschichtpulver gesprochen. Dünnschichtpulver sind in der Branche schon länger im Einsatz. Die Holzapfel Group kann nun jedoch auch eine ultradünne Pulverbeschichtung mit circa 20 bis 40 μm aufbringen.

Für besondere technische Anforderungen

Besonders interessant ist diese extrem dünne Pulverbeschichtung, wenn Passgenauigkeit gefordert ist. Dies kann etwa der Fall sein, wenn Bauteile mit anderen verbaut werden und die Passung gewährleistet werden muss. Auch für andere technische Anforderungen wie offen zu haltende Feinlochungen oder Gewindebolzen, die nicht abgedeckt werden, ist die dünne oder ultradünne Pulverbeschichtung geeignet. In diesen Einsatzfällen hilft die präzise Beschichtung, Passmaße einzuhalten und die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.

Die ultradünnen Pulverschichten überzeugen zugleich durch hervorragende Verlaufseigenschaften. Da je nach Anwendungsfall kein Abdecken von Gewinden oder Löchern notwendig ist, bedeuten sie ggf. auch weniger Handlingaufwand. Das Verfahren ist auch geeignet für Anwendungen, die bisher mit schwarzen Zinkschichten oder mit der Kathodischen Tauchlackierung (KTL) ausgeführt wurden.

Praktische Anwendung bei einer STW-Strebe

Ein Beispiel hierfür sind „STW-Streben (STW = Stirnwand)“ von Meleghy Automotive, einem deutschen Produktions- und Entwicklungspartner für die internationale Automotive Industrie. Das Unternehmen fertigt durch Umform- und Fügetechnik hochkomplexe Karosseriebaugruppen aus Stahl, Edelstahl und Aluminium. Als Entwicklungspartner hat Meleghy Automotive eigene Verfahren und Werkzeuge für die schweißlose Verbindung von Materialien entwickelt und patentieren lassen.

Die Verfahren werden unter der Marke „MiMEC“ (=Meleghy International Mechanical Components) geführt. Mittlerweile wurden für diese Verfahren eigene Verfahrenstechniken „MiMEC Connect“ und Werkzeuge „MiMEC Tool“ entwickelt. Die durch die Holzapfel Group pulverbeschichtete „STW – Strebe“ zur Stabilisierung des Fahrwerkes wurde durch eine Sichel-Rohr-Verbindung auf dem neu entwickelten „MiMEC tool“ von Meleghy Automotive gefertigt.

Das Bauteil wurde zuvor mittels Kathodischer Tauchlackierung (KTL) beschichtet. Da dies ein Tauchverfahren ist, kam es zu Ausläufern an den STW-Streben. Daher wurde ein alternatives Beschichtungsverfahren gesucht. Mit der Ultradünnschichtpulverbeschichtung werden Ausläufer zuverlässig vermieden. Das Ultra-Dünnschichtpulver wird in einer Schichtstärke von 20-60μm auf die STW-Streben aufgebracht.

Materialeinsparung schont die Umwelt

Ein weiterer großer Vorteil der ultradünnen Pulverbeschichtung ist der deutlich geringere Materialverbrauch. Es wird nicht nur weniger Pulverlack benötigt. Vielmehr werden die dünneren Schichten auch bei niedrigeren Temperaturen eingebrannt, was eine weitere Entlastung der Umwelt darstellt. Die ultradünnen Pulverschichten tragen also auch zu Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung bei, indem durch geringeren Pulvereinsatz mehr Materialeffizienz erreicht wird.

Ermöglicht wird die ultradünne Pulverbeschichtung, indem die verwendeten Pulverlacke gegenüber den „Standardpulvern“ in einer anderen Rezeptierung hergestellt werden. Sie sind feiner vermahlen, enthalten einen höheren Pigmentanteil und spezielle Additive beziehungsweise Bindemittel, die eine hohe Pigmentaufnahme erreichen. So können Dünnschichtpulver bei reduzierter Schichtstärke dennoch eine gute Deckkraft erreichen, die allerdings auch vom gewählten Farbton abhängt. Die feinere Vermahlung verringert die groben Anteile des Kornspektrums und ermöglicht dadurch physikalisch dünnere Schichten. (OM-08/22)

Kontakt

Holzapfel Group
Holzapfel Metallveredelung GmbH
Unterm Ruhestein 1
35764 Sinn (Deutschland)
Tel.: +49 (0)2772 5008-0
E-Mail: oberflaechenspezialist@holzapfel-group.com
www.holzapfel-group.com

Über Holzapfel Group

Die Holzapfel Group bietet als Oberflächenbeschichter zukunftsweisende Beschichtungsinnovationen: Von korrosionsschützenden Beschichtungen und dekorativen Oberflächen wie Eloxal über funktionelle Veredelungen bis zu KTL, Pulverbeschichtung, Kombinationsschichten und Vorbehandlungen.