
Kunststoffe für Pulverbeschichtung leitfähig machen
Noch immer gilt es als Herausforderung, Kunststoffe hochwertig mit Pulverlack zu beschichten. Ein neuer Leitprimer macht Kunststoffoberflächen mit einer speziellen Pigmentierung leitfähig, sodass sie mit demselben Material wie beispielsweise Metalle lackiert werden können.
Kunststoffe sind Leichtgewichte, die sehr gute statische Eigenschaften aufweisen. Das prädestiniert sie für die Bauteilfertigung in zahlreichen Branchen, wie beispielsweise dem Fahrzeug- und Maschinenbau, dem Möbel- oder Sanitärbereich. Ihr Nachteil: Sie sind nur bedingt für die Pulverbeschichtung geeignet, da sie hohen Einbrenntemperaturen häufig nicht standhalten. Doch was tun, wenn ein Kunde die Kunststoffanbauteile seiner Maschine in derselben Optik und mit derselben Oberflächenstruktur beschichtet haben möchte wie die anderen Anbauteile aus Metall? Wie kommt man zu einer stimmigen Gesamtoptik?
Eine Antwort darauf bieten die horizontalen Systemlacke von FreiLacke: Hier handelt es sich um verschiedene Lacksysteme, die für unterschiedliche Substrate so gut aufeinander abgestimmt werden, dass die lackierten Bauteile hinsichtlich Farbton, Glanz und Struktur perfekt übereinstimmen und ohne optische Abstriche nebeneinander montiert werden können.

Spezielle Pigmentierung
Kunststoffe besitzen in der Regel keine gut leitenden Oberflächen, sodass ein direkter Lackauftrag mit elektrostatischen Verfahren nicht möglich ist. Hier kommt der neue FreiLacke EDEDUR Leitprimer UR1967 ins Spiel: Durch seine spezielle Pigmentierung macht er die Kunststoffoberfläche elektrisch leitend und bereitet sie auf diese Weise optimal für die elektrostatische Applikation des Decklackes vor. „Der Primer wird zunächst mit herkömmlichen pneumatischen Verfahren auf den nicht leitenden Untergrund aufgetragen. Durch seine stabile Bindemittelbasis übersteht der UR1967 den Einbrennvorgang der Pulverlacke wohlbehalten und versprödet nicht“, erklärt Andreas Morlock, Gruppenleiter Entwicklung und Anwendungstechnik Industrielacke bei FreiLacke. Somit sei eine dauerhaft gute Haftung zum Untergrund gegeben.
Overspray effektiv vermeiden
Im Ergebnis lassen sich auch Anbauteile aus Kunststoff mit dem Leitprimer UR1967M so vorbereiten, dass diese anschließend mit demselben Pulver beschichtet werden wie der Rest des Beschichtungsobjektes. Im Optimalfall können die geprimerten Kunststoffteile bereits vor dem Decklack an das Objekt angebaut werden. Dies hat den großen Vorteil, dass nicht jedes einzelne Bauteil separat mit dem Decklack beschichtet werden muss. Weiterer Vorteil: Es wird weniger Overspray erzeugt als bei der Einzelteilbeschichtung. „All diese Maßnahmen führen zu einer einheitlichen, reproduzierbaren Oberfläche, auf welcher alle Anbauteile identisch in Farbton, Struktur und Glanz sind, was wiederum in einem deutlich verbesserten Finish resultiert“, erklärt Andreas Hepting vom FreiLacke-Branchenvertrieb.
Die Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz des Primers besteht darin, die Lacksysteme und den Kunststoff aufeinander abzustimmen. Der Kunststoff sowie der Leitprimer müssen der thermischen Belastung im Pulverofen standhalten. Darüber hinaus muss die Primerschicht flächig und gleichmäßig appliziert werden, da es bei nicht geschlossener Primerschicht es zu Störungen im elektrostatischen Feld und somit zu Beschichtungsstörungen im Decklack kommen kann. (OM-05/22)
Bei dem EFDEDUR Leitprimer UR1967 handelt es sich um eine lösemittelhaltige 2K-Polyurethan-Grundierung auf Basis von isocyanatvernetzendem Acrylatharz. Sie ist für Kunststoffuntergründe wie Polycarbonat (PC), Acrylnitril / Butadien / Styrol, Copolymere (ABS) und weitere geeignet. Der matte Leitprimer hat eine Lieferviskosität von 35-45 Sek. / 4 mm Auslaufbecher; seine Verarbeitungszeit liegt bei maximal 2 h bei 20 °C. Eine Ofentrocknung ist bis 80 °C möglich; bei einer Lufttrocknung ist der Leitprimer nach 10 min. staubtrocken (Trockengrad 1/ DIN EN ISO 9117-5), nach 1,5 h grifffest (Trockengrad 4/ DIN EN ISO 9117-5) und nach 7 Tagen komplett durchgetrocknet (Pendeldämpfung/ DIN EN ISO 1522). Verschiedene Farbtöne sind auf Anfrage erhältlich.
Kontakt
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Über FreiLacke
Seit 1926 steht FreiLacke für innovative Farben und Lacke. Das Familienunternehmen wird bereits in dritter Generation geführt und entwickelt mit 600 Mitarbeitern am Standort Döggingen/Schwarzwald maßgeschneiderte Lösungen für Kunden aus den Bereichen Räder, Fahrzeugbau, Maschinen- und Apparatebau, Lohnbeschichtung, Schienenfahrzeuge, Windkraft, Funktionsmöbel, Lagertechnik sowie Bau und Sanitär.