
Oberflächentechnik auf der Ligna 2025 - Trends und Neuheiten
Auf der Ligna nimmt die Oberflächentechnik in zwei Hallen breiten Raum ein. Hersteller aus der Oberflächentechnik präsentieren innovative Lösungen für die Holzindustrie, die aktuelle Trends wie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit umsetzen.
Die Ligna 2025, die weltweit führende Messe für die holzbe- und -verarbeitende Industrie, setzt erneut Maßstäbe – auch im Bereich der Oberflächentechnik. Vom 26. bis 30. Mai 2025 wird Hannover zum Hotspot für Technologieanbieter, Verarbeiter und Entscheider, die sich über neueste Trends und Entwicklungen in der Oberflächenveredelung informieren wollen. Im Fokus stehen digitale Prozessintegration, Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeit und höchste Qualitätsstandards.

Ligna 2025 Trends und Schwerpunkte der Oberflächentechnik
Die Oberflächentechnik hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt: Automatisierung, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz prägen das Bild. Die Ligna 2025 zeigt deutlich, dass die klassische Lackieranlage heute Teil eines hochvernetzten, datengetriebenen Produktionssystems ist. Mit KI-gestützten Steuerungen, robotergestützter Applikationstechnik und innovativen UV- oder Excimer-Systemen eröffnen sich neue Möglichkeiten für Qualität und Produktivität.
Ein weiterer Trend liegt auf nachhaltigen Lösungen. Hersteller präsentieren ressourcenschonende Verfahren, etwa durch den Einsatz lösemittelfreier oder biobasierter Lacke, sowie Rückgewinnungssysteme für Lacküberschuss und Lösemittel. Auch modulare Anlagenkonzepte, die schnell auf wechselnde Losgrößen reagieren, gewinnen an Bedeutung. Auch ein Trend zur Excimer-Technologie ist zu erkennen, mit deren Hilfe extrem matte, widerstandsfähige Oberflächen erzeugt werden, die nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional überzeugen.

Oberflächentechnik-Neuheiten zur Ligna 2025
Verschiedene Hersteller aus der Oberflächentechnik zeigen auf der Ligna 2025 innovative Highlights. Venjakob stellt auf seinem Ligna-Messestand (Halle 16, Stand C22) neueste Entwicklungen in der automatisierten Oberflächenbeschichtung und Prozessoptimierung vor. Der Fokus des Herstellers liegt dabei auf nachhaltigen und energieeffizienten Lösungen. Das neu vorgestellte Einstiegssystem Ven Spray One ermöglicht eine einfache und kosteneffiziente Umstellung auf automatisierte Beschichtung. Ein weiteres Highlight von Venjakob ist die neue Spritzlackieranlage Ven Spray Advanced. Sie bietet maximale Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Weiterhin nutzt Venjakob innovative Add-ons wie „Opti-feed“, „Opti-track“ und das Farbmanagementsystem „CMS Zero“, um die Produktion weiter zu optimieren.
Als weiterer Hersteller stellt Bürkle seine neue Generation vollelektrischer Walzenauftragsmaschinen vor. Die Schwerpunkte auf dem Messestand von Bürkle (Halle 17, Stand F19) liegen dabei in den Bereichen Automatisierung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und energieeffiziente Anlagentechnik. Durch innovative Antriebstechnik und sensorischer Erkennung ist bei der neuen Maschinengeneration ein konstant präziser Materialauftrag bei reduziertem Energie- und Wartungsaufwand möglich. Dabei wird vollständig zu Gunsten von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz auf pneumatische Elemente verzichtet.

Nachhaltigere, energieeffizientere und umweltfreundlichere Oberflächentechnik
Dr. Hönle präsentiert auf seinem Ligna-Stand (Halle 17, Stand A41) UV- und LED-UV-Aushärtesysteme. Darunter maßgeschneiderte Trocknungslösungen für die Oberflächenbehandlung von Holz-, Faser- und Kunststoffplatten, etwa modulare Trocknungssysteme für Laminatböden und Dekorplatten. Neben der Beschichtung von Echtholz kommen die UV- und LED-UV-Trocknungssysteme von Hönle auch bei der Herstellung von Oberflächen mit Holzoptik und -haptik zum Einsatz. Ermöglicht wird dies durch einen komplexem Produktionsprozess mit zahlreichen Einzelschritten in mehreren Schichten. IST Metz stellt auf der Ligna (Halle 17, Stand B57 ) neueste Entwicklungen im Bereich UV- und Excimer-Härtung vor. Darunter ist das neue UV-Härtungssystem Freecure, welches UV-Direktvernetzung ohne Photoinitiatoren unter auf Verzicht auf chemische Zusatzstoffe nutzt. Das Unternehmen bietet damit eine umweltfreundlichere industrielle Härtung an, die Emissionen reduziert und den Energieverbrauch durch verkürzte Härtungszeiten senkt.
Der Lackhersteller Adler zeigt während der Ligna 2025 (Halle 17, Stand G28 ) innovative Oberflächen-Beschichtungen für die Holzindustrie. Darunter die Lacktechnologie Adler NXT, eine gegen Kratzer, Aufglänzen und Fingerabdrücke widerstandsfähige tiefmatte Oberfläche. Die neue Lack-Technologie ermöglicht robuste Oberflächen, wie sie bisher nur durch Excimer-Technologie möglich war. Dürr Systems wiederum zeigt auf der Ligna (Halle 26, Stand F78/1) Umwelttechnik wie effiziente Anlagen zur Abluftreinigung und zur Energieeffizienzsteigerung von Produktionsprozessen. Darunter die Cyplan ORC-Technologie für die Stromerzeugung aus dezentralen Wärmequellen.
Diese Neuheiten zeigen deutlich, wie stark die Oberflächentechnik in Richtung Nachhaltigkeit, Digitalisierung und energieeffizienter Prozesse voranschreitet. Die Ligna 2025 bietet dafür eine ideale Plattform, um zukunftsweisende Technologien im Zusammenspiel mit praxisnahen Anwendungen live zu erleben.

Automatisierung und Digitalisierung als Schlüsselthema der Ligna
Ein zentrales Thema der Ligna 2025 ist nicht nur die Automatisierung von Produktionsprozessen, sondern auch die durchgängige Digitalisierung. Viele Aussteller setzen auf cloudbasierte Plattformen zur Prozessüberwachung, Fernwartung und Qualitätssicherung. Condition Monitoring und Predictive Maintenance ermöglichen höhere Anlagenauslastung und weniger Ausfallzeiten. Über offene Schnittstellen lassen sich Oberflächentechniksysteme einfacher in übergeordnete MES- oder ERP-Strukturen integrieren.
Die Ligna 2025 zeigt eindrucksvoll, wie dynamisch und innovativ die Oberflächentechnik in der Holzindustrie ist. Im Spannungsfeld zwischen Automatisierung, Effizienz und Nachhaltigkeit liefern die neuen Lösungen Antworten auf aktuelle Herausforderungen der Industrie. Für Anwender bedeutet das: mehr Flexibilität, bessere Qualität und geringere Kosten – eine perfekte Oberfläche ist längst nicht mehr nur ein ästhetisches Merkmal, sondern ein funktionaler Wettbewerbsvorteil. (OM-5/25)