
Rasterkraftmikroskop
Das Rasterkraftmikroskop (AFM) ist eine hochauflösende Bildgebungstechnik in der Oberflächentechnik, die es ermöglicht, die Struktur und Topografie von Oberflächen auf atomarer Ebene abzubilden. Im Gegensatz zu herkömmlichen optischen Mikroskopen arbeitet das AFM nicht mit Licht, sondern nutzt eine feine Spitze, die über die zu untersuchende Oberfläche bewegt wird.
Die Funktionsweise des AFM basiert auf der Messung der Kräfte zwischen der Spitze und der Probenoberfläche. Während die Spitze über die Oberfläche fährt, wirken atomare Kräfte zwischen der Spitze und den Atomen auf der Oberfläche. Diese Kräfte werden gemessen und ermöglichen die Erstellung von hochauflösenden, dreidimensionalen Bildern der Oberflächenstruktur.
Das Rasterkraftmikroskop bietet zahlreiche Vorteile in der Oberflächentechnik. Es ermöglicht nicht nur die Visualisierung von Strukturen im Nanometerbereich, sondern auch die Charakterisierung mechanischer Eigenschaften wie Härte, Elastizität und Adhäsion auf mikroskopischer Ebene. Ein weiterer Vorteil des AFM liegt in seiner Vielseitigkeit. Es kann sowohl in Luft als auch in Flüssigkeiten eingesetzt werden, was die Untersuchung einer breiten Palette von Proben ermöglicht, von Feststoffen über Biomoleküle bis hin zu dünnen Filmen.
Die Anwendungsbereiche des Rasterkraftmikroskops erstrecken sich über verschiedene Disziplinen, von der Materialwissenschaft über die Biologie bis hin zur Nanotechnologie. Durch die präzise Charakterisierung von Oberflächenstrukturen auf atomarer Ebene spielt das AFM eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Optimierung von Materialien in der modernen Oberflächentechnik.
Zurück zur ListenansichtDiese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.
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