Plasmanitrieren

Plasmanitrieren ist ein Oberflächenbehandlungsverfahren, das in der Metallverarbeitung angewendet wird, um die Oberflächeneigenschaften von Werkstücken gezielt zu verbessern. Bei diesem Verfahren wird das Werkstück, typischerweise aus Stahl, in eine Vakuumkammer gebracht und einem Stickstoffplasma ausgesetzt.

Durch Anwendung elektrischer Energie wird das Gas ionisiert und in einen plasmaähnlichen Zustand versetzt. Die reaktiven Stickstoffspezies im Plasma diffundieren dann in die Oberfläche des Werkstücks ein. Dort reagieren sie mit den Metallatomen, bilden Stickstoffverbindungen und erzeugen so eine stickstoffangereicherte Schicht.

Das Plasmanitrieren bietet mehrere Vorteile. Zum einen erhöht es die Härte, Verschleißfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit der behandelten Oberfläche. Zum anderen führt es zu einer verbesserten Haftung von Beschichtungen und verringert das Risiko von Rissbildungen und Verformungen im Vergleich zu konventionellen Wärmebehandlungsverfahren.

Darüber hinaus ermöglicht das Plasmanitrieren eine präzise Steuerung der Nitrierungstiefe und -verteilung, was es ermöglicht, die Behandlung genau an die Anforderungen verschiedener Anwendungen anzupassen. Das Verfahren wird daher in einer Vielzahl von Industriezweigen eingesetzt, darunter die Automobilindustrie, die Werkzeugherstellung, die Luft- und Raumfahrt sowie die Medizintechnik. Insgesamt ist das Plasmanitrieren eine effektive Methode zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Metallwerkstücken, die dazu beiträgt, ihre Leistungsfähigkeit und Lebensdauer in anspruchsvollen Anwendungen zu erhöhen.

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Diese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.

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