
Plasma-Ätzen
Plasma-Ätzen ist ein Verfahren, das in der Mikrofertigung und der Materialbearbeitung eingesetzt wird, um präzise strukturierte Oberflächen oder Muster auf Materialien zu erzeugen. Es nutzt ein Plasma, das aus einem ionisierten Gas besteht, um Material selektiv zu entfernen und so das gewünschte Muster zu erzeugen.
Bei diesem Verfahren wird das zu ätzende Material in eine Vakuumkammer gebracht und einem Plasma ausgesetzt. Das Plasma enthält reaktive Spezies wie Ionen, Elektronen und freie Radikale, die eine chemische Reaktion mit der Oberfläche des Materials eingehen. Durch diese Reaktion wird Material von der Oberfläche entfernt, was zu einer Ätzung führt.
Plasma-Ätzen bietet mehrere Vorteile gegenüber traditionellen Ätzmethoden, darunter eine präzise Kontrolle über die Ätzrate und die Formgebung, eine hohe Reproduzierbarkeit von Mustern sowie die Möglichkeit, eine Vielzahl von Materialien zu ätzen, einschließlich Metallen, Halbleitern und Polymeren.
Das Verfahren wird in verschiedenen Anwendungen eingesetzt, darunter die Herstellung von Mikrochips, die Mikrostrukturierung von Oberflächen für die Biotechnologie und die Herstellung von mikrofluidischen Geräten. Es ermöglicht die Herstellung komplexer und präziser Strukturen auf kleinen Skalen und trägt so zur Weiterentwicklung von Technologien in verschiedenen Bereichen bei.
Zurück zur ListenansichtDiese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.
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