
Kugeltiefung nach Erichsen
Die Kugeltiefung nach Erichsen ist ein Prüfverfahren, das in der Materialprüfung und Qualitätskontrolle eingesetzt wird, um die Verformbarkeit von Blechen und anderen dünnen Werkstoffen zu bewerten. Benannt nach dem deutschen Ingenieur Emil Erichsen, wird dieses Verfahren häufig in der Automobil- und Blechverarbeitungsindustrie angewendet.
Bei der Kugeltiefung nach Erichsen wird ein kreisrunder Stempel mit einer konvexen Kugel an seinem Ende verwendet, um eine definierte Vertiefung in das zu prüfende Material zu drücken. Das Material wird dabei über eine zuvor festgelegte Länge gezogen, während sich die Kugel langsam in das Material eindringt. Die resultierende Kugeltiefung wird gemessen und dient als Indikator für die Verformbarkeit und Umformbarkeit des Materials.
Dieses Prüfverfahren liefert wichtige Informationen über die Fähigkeit eines Materials, sich unter Belastung zu verformen, ohne zu brechen oder Risse zu bilden. Es wird verwendet, um die Eignung von Blechen für bestimmte Anwendungen zu bewerten, wie z.B. die Herstellung von Karosserieteilen und anderen Umformteilen in der Automobilindustrie.
Die Ergebnisse der Kugeltiefung nach Erichsen können verwendet werden, um die Prozessparameter bei der Blechumformung zu optimieren und die Qualität der hergestellten Teile zu verbessern. Darüber hinaus ermöglicht dieses Prüfverfahren die Überwachung der Materialqualität im Produktionsprozess und trägt so zur Sicherstellung der Produktkonformität und zur Vermeidung von Ausschuss bei.
Zurück zur ListenansichtDiese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.
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