Elektrotauchemaillierung (ETE)

Die Elektrotauchemaillierung (ETE) ist ein Verfahren zur Beschichtung von Werkstücken mit einer Emaille-Schicht, das durch elektrochemische Prozesse realisiert wird. Dieses Verfahren kombiniert die Vorteile des Tauchverfahrens mit der präzisen Steuerung durch elektrische Spannungen, wodurch eine gleichmäßige und haftfeste Emaille-Beschichtung aufgebracht werden kann.

Beim ETE-Verfahren wird das Werkstück zunächst gründlich gereinigt und in ein Tauchbad eingetaucht, das eine Suspension aus feinen Emaille-Partikeln, Wasser und Additiven enthält. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung wird das Werkstück entweder als Kathode oder Anode in den Stromkreis eingebunden. Die elektrische Feldwirkung bewirkt, dass die Emaille-Partikel auf die Oberfläche des Werkstücks wandern und dort gleichmäßig abgelagert werden.

Nach der elektrostatischen Abscheidung erfolgt eine Trocknungsphase, gefolgt von einem Brennvorgang bei hohen Temperaturen. Während des Brennens verschmelzen die Emaille-Partikel zu einer harten, widerstandsfähigen Schicht, die sich durch hohe Korrosionsbeständigkeit, chemische Beständigkeit und eine glatte, ästhetische Oberfläche auszeichnet.

Die Elektrotauchemaillierung findet Anwendung in verschiedenen Industrien, darunter die Haushaltsgeräteindustrie (z. B. für Waschmaschinen und Backöfen), die Sanitärtechnik sowie der Maschinenbau. Das Verfahren bietet eine hohe Prozesskontrolle, geringen Materialverlust und eine gleichmäßige Schichtdicke, auch bei komplex geformten Werkstücken. Es gilt als besonders umweltfreundlich, da keine Lösemittel eingesetzt werden und die Abfallmenge minimiert wird.

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Diese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.

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