Einkomponenten-Reaktionslack

Ein Einkomponenten-Reaktionslack ist ein spezieller Lack, der trotz seiner einteiligen Formulierung durch eine chemische Reaktion aushärtet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Einkomponenten-Lacken, die hauptsächlich physikalisch durch die Verdunstung von Lösemitteln trocknen, erfolgt die Aushärtung bei Reaktionslacken durch die Reaktion mit Umgebungsfaktoren wie Luftfeuchtigkeit, Sauerstoff oder UV-Strahlung.

Dieser Lacktyp enthält reaktive Bindemittel, die durch die externe Einwirkung eine chemische Vernetzung eingehen und so eine besonders widerstandsfähige und dauerhafte Beschichtung bilden. Typische Beispiele sind feuchtigkeitsreaktive Polyurethane, die durch Aufnahme von Luftfeuchtigkeit aushärten, oder UV-härtende Lacke, die unter UV-Bestrahlung polymerisieren.

Einkomponenten-Reaktionslacke kombinieren die einfache Handhabung eines Einkomponenten-Systems mit der hohen Leistungsfähigkeit von reaktiven Beschichtungen. Sie sind vielseitig einsetzbar, etwa im Holzschutz, für Metalle, in der Automobilindustrie oder bei Bodenbeschichtungen.

Die Vorteile liegen in der einfachen Anwendung, da kein Mischen erforderlich ist, sowie in der hervorragenden Beständigkeit gegen chemische, mechanische und Umwelteinflüsse. Einschränkungen können in der Abhängigkeit von spezifischen Umgebungsbedingungen für die Aushärtung liegen, wie etwa ausreichender Luftfeuchtigkeit oder UV-Strahlung. Insgesamt bieten Einkomponenten-Reaktionslacke eine ideale Lösung für Anwendungen, die eine hohe Effizienz und Langlebigkeit erfordern.

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Diese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.

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