Eindicken

Das Eindicken einer Beschichtung beschreibt den Prozess, bei dem die Viskosität des Beschichtungsmaterials zunimmt. Dieser Effekt kann gewollt oder ungewollt auftreten und hat Einfluss auf die Verarbeitungseigenschaften sowie die Qualität der fertigen Beschichtung.

Ungewolltes Eindicken tritt häufig durch Verdunstung von Lösemitteln, unsachgemäße Lagerung oder Alterung des Materials auf. Faktoren wie hohe Temperaturen, Luftkontakt oder das Vermischen mit ungeeigneten Stoffen können diesen Effekt verstärken. Eine zu hohe Viskosität erschwert die Verarbeitung, beispielsweise beim Spritzen, Rollen oder Streichen, und kann zu ungleichmäßigen Schichten oder Oberflächenfehlern führen.

Gewolltes Eindicken wird gezielt herbeigeführt, um bestimmte Eigenschaften der Beschichtung zu verbessern. Dies geschieht etwa durch Zugabe von Verdickungsmitteln, um die Standfestigkeit bei senkrechten Flächen zu erhöhen oder die Schichtdicke bei einem Auftrag zu kontrollieren. Dabei ist darauf zu achten, dass die rheologischen Eigenschaften des Materials erhalten bleiben, um eine gleichmäßige Verteilung und optimale Haftung zu gewährleisten.

Um ungewolltes Eindicken zu vermeiden, sollten Beschichtungsmaterialien stets gemäß den Herstellerangaben gelagert und verarbeitet werden. Bei Bedarf können geeignete Verdünnungsmittel eingesetzt werden, um die Viskosität wiederherzustellen, ohne die Leistungsfähigkeit der Beschichtung zu beeinträchtigen.

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Diese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.

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