
Eigenspannung
In der Galvanik spielt die Eigenspannung eine wesentliche Rolle bei der Herstellung von beschichteten Oberflächen. Die Eigenspannung, auch als Spannungsstress oder Restspannung bezeichnet, entsteht während des galvanischen Prozesses, bei dem Metallschichten auf Werkstücke abgeschieden werden. Diese Spannung ist das Ergebnis von internen Kräften, die durch den Beschichtungsvorgang verursacht werden.
Während des Galvanisierens werden Metallionen aus einer Elektrolytlösung auf das zu beschichtende Werkstück abgeschieden. Die neu gebildete Metallschicht kann jedoch nicht immer reibungslos mit dem Grundmaterial verschmelzen. Dies führt zu Spannungen in der Beschichtung, da sie versucht, sich an die Geometrie des Grundmaterials anzupassen.
Die Eigenspannung kann verschiedene Auswirkungen haben, sowohl positiv als auch negativ. Auf der positiven Seite kann sie die Härte und Festigkeit der Beschichtung erhöhen. Andererseits kann eine zu hohe Eigenspannung zu Rissen oder Ablösungen der Beschichtung führen, insbesondere wenn das Werkstück nach dem Beschichten wieder abgekühlt wird.
Die Kontrolle und Anpassung der Eigenspannung ist daher entscheidend, um qualitativ hochwertige Beschichtungen zu gewährleisten. Die Wahl der Prozessparameter, wie beispielsweise Stromdichte und Zusammensetzung der Elektrolytlösung, kann die Eigenspannung beeinflussen. Moderne galvanische Verfahren berücksichtigen diese Aspekte, um optimale Ergebnisse hinsichtlich Haftung, Härte und Rissbeständigkeit der Beschichtung zu erzielen.
Zurück zur ListenansichtDiese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.
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