Dispersionsbindemittel

Dispersionsbindemittel sind flüssige oder pastöse Bindemittel, die in Form von feinen Partikeln in einer wässrigen oder nicht-wässrigen Phase verteilt (dispergiert) sind. Sie spielen eine zentrale Rolle in vielen industriellen Anwendungen, insbesondere in der Herstellung von Farben, Lacken, Klebstoffen und Baustoffen. Die feinen Partikel bestehen meist aus Polymeren, die durch Emulsionspolymerisation oder andere Verfahren hergestellt werden, und dienen dazu, verschiedene Komponenten eines Systems miteinander zu verbinden.

Ein charakteristisches Merkmal von Dispersionsbindemitteln ist ihre Stabilität, die durch den Einsatz von Stabilisatoren oder Tensiden gewährleistet wird, damit sich die Partikel in der Dispersion nicht wieder zu größeren Einheiten zusammenlagern. Beim Trocknen oder Aushärten des Endprodukts vernetzen oder koagulieren die Bindemittelpartikel und bilden eine homogene, feste Schicht, die für Haftung, Flexibilität und mechanische Stabilität sorgt.

Dispersionsbindemittel bieten viele Vorteile, darunter eine einfache Verarbeitung, geringe Emissionen und die Möglichkeit, umweltfreundliche Produkte herzustellen. Sie sind zudem vielseitig einsetzbar und lassen sich durch Anpassung der Polymerstruktur an spezifische Anforderungen, wie Wetterbeständigkeit, chemische Resistenz oder Elastizität, optimieren. Sie finden breite Anwendung in der Bauindustrie (z. B. für Putze, Mörtel und Dichtstoffe), in der Verpackungsindustrie und bei der Herstellung von Textilbeschichtungen.

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Diese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.

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