Dehnbarkeit

Die Dehnbarkeit eines Beschichtungsfilms ist ein wichtiger Parameter, der die Fähigkeit einer Beschichtung beschreibt, sich bei der Verformung des darunterliegenden Substrats elastisch anzupassen, ohne dabei zu reißen oder abzuplatzen. Dieser Aspekt ist besonders relevant in Anwendungsbereichen, in denen beschichtete Materialien mechanischen Belastungen oder Formveränderungen ausgesetzt sind, wie etwa bei Blechverarbeitung in der Automobilindustrie oder im Bauwesen.

Eine hohe Dehnbarkeit des Beschichtungsfilms sorgt dafür, dass die Schutz- und ästhetischen Eigenschaften der Beschichtung auch bei dynamischen Belastungen erhalten bleiben. Um die Dehnbarkeit zu prüfen, werden standardisierte Tests durchgeführt, wie der Erichsen-Tiefungsversuch oder das Mandrel-Biegetestverfahren. Bei diesen Tests wird das beschichtete Material unter definierten Bedingungen mechanisch verformt, um die Belastungsgrenze der Beschichtung zu ermitteln.

Die Zusammensetzung des Beschichtungsmaterials, insbesondere die Wahl der Bindemittel, Additive und Pigmente, hat einen großen Einfluss auf die Dehnbarkeit. Flexible Beschichtungen müssen gleichzeitig elastisch und robust genug sein, um Spannungen standzuhalten, ohne ihre Haftung am Substrat zu verlieren. Die Fähigkeit eines Beschichtungsfilms, Verformungen zu widerstehen, ohne seine Funktionalität einzubüßen, ist entscheidend für seine Langlebigkeit und den Schutz des Substrats, insbesondere in anspruchsvollen Umgebungen oder bei wechselnden Belastungen.

Zurück zur Listenansicht

Diese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.

Anzeige

Möchten Sie mit Fachbegriffen das Oberflächentechnik-Lexikon erweitern (gerne auch mit Erwähnung als Autor)? Nehmen Sie per Mail oder telefonisch mit uns Kontakt auf, um weiteres zu besprechen.