Chloridkorrosion

Chloridkorrosion ist eine spezielle Form der Korrosion, die durch das Vorhandensein von Chloridionen (Cl⁻) in der Umgebung verursacht wird. Sie tritt vor allem bei Metallen wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und Kupfer auf und kann zu schwerwiegenden Schäden führen, insbesondere wenn das Material in feuchten oder salzhaltigen Umgebungen eingesetzt wird. Chloridkorrosion ist ein häufiges Problem in Bereichen wie der Schifffahrt, Offshore-Industrie, Bauwesen und chemischen Industrie.

Die Chloridionen greifen die Passivschicht an, die viele Metalle vor Korrosion schützt. Sobald diese schützende Oxidschicht beschädigt ist, kann es zu einer lokalisierten Korrosion kommen, wie z. B. Lochkorrosion oder Spaltkorrosion. Diese Formen der Korrosion sind besonders gefährlich, da sie häufig unbemerkt bleiben, bis das Material bereits erheblich geschwächt ist.

Chloridkorrosion wird durch verschiedene Faktoren begünstigt, darunter hohe Chloridkonzentrationen (z. B. durch Salzwasser oder Streusalz), hohe Temperaturen und niedrige pH-Werte. Auch Spannungen im Material, wie sie durch mechanische Belastungen entstehen, können die Anfälligkeit für Chloridkorrosion erhöhen.

Zum Schutz vor Chloridkorrosion werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie die Auswahl korrosionsbeständiger Materialien (z. B. hochlegierte Edelstähle), der Einsatz von Schutzbeschichtungen, kathodischer Korrosionsschutz oder die Vermeidung von Chloridquellen. Regelmäßige Inspektionen und Wartungen sind ebenfalls wichtig, um Schäden frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Zurück zur Listenansicht

Diese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.

Anzeige

Möchten Sie mit Fachbegriffen das Oberflächentechnik-Lexikon erweitern (gerne auch mit Erwähnung als Autor)? Nehmen Sie per Mail oder telefonisch mit uns Kontakt auf, um weiteres zu besprechen.