
Biobasierte Lacke
Biobasierte Lacke sind Beschichtungsstoffe, deren Bindemittel, Lösungsmittel oder Additive ganz oder teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen stammen. Ziel ist es, den Anteil fossiler Rohstoffe zu verringern und die ökologische Bilanz von Beschichtungsprozessen zu verbessern. Als Ausgangsstoffe dienen vor allem Pflanzenöle, Naturharze, Cellulose, Stärke oder Lignin. Diese Materialien lassen sich chemisch modifizieren und so in moderne Lacksysteme integrieren.
Die Entwicklung biobasierter Lacke wird durch wachsende Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimaschutz vorangetrieben. Neben einem reduzierten CO₂-Fußabdruck bieten sie auch Vorteile bei der Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffmärkten. Technologisch stehen sie jedoch vor Herausforderungen: Die Beständigkeit, Verarbeitbarkeit und Preisgestaltung müssen mit konventionellen Produkten konkurrieren können. Forschungsprojekte und Kooperationen zwischen Chemieindustrie, Lackherstellern und Anwendern treiben Innovationen voran.
Biobasierte Lacke finden Anwendung in Bereichen wie Möbel- und Innenausbau, Verpackungen, Bauwesen oder Automobilindustrie. Je nach System können wasserbasierte Formulierungen, Pulverlacke oder UV-härtende Systeme auf Basis biogener Rohstoffe realisiert werden. Die Biobasiertheit eines Lackes wird meist in Prozent angegeben und bezieht sich auf den Anteil der organischen Kohlenstoffverbindungen aus erneuerbaren Quellen. Langfristig gelten biobasierte Lacke als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Oberflächentechnik, die ökologische Anforderungen mit hohen Leistungsstandards verbindet.
Zurück zur ListenansichtDiese Definition stammt aus dem Lexikon der Oberflächentechnik von Oberfläche-Online. In unserer Lexikon-Übersicht finden Sie viele weitere Fachbegriffe aus der Oberflächentechnik-Branche.
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