Lösemittelarmes Verfahren zur Gummibeschichtung auf Metall von Huehoco

Erstellt von OM BeschichtungenEffizienz-Agentur NRW
Huehoco neues Verfahren zur Gummibeschichtung auf Metall
Ein neues lösemittelarmes Verfahren zur Gummibeschichtung auf Metall von Huehoco senkt den Ressourcenverbrauch (Bild: Huehoco)

Die Huehoco GmbH investierte in eine Gummi-Extrusions-Direktbeschichtungsanlage mit anschließender Inline-Vulkanisation, die weniger Folie, Lösemittel und Energie benötigt. Das Verfahren wird erstmals weltweit großtechnisch eingesetzt und erhielt eine Förderung des Bundesumweltministeriums.

Die Huehoco GmbH hat sich seit ihrer Gründung als Kaltbandlackiererei 1893 zu einem führenden Spezialisten für die Veredelung von Metallprodukten entwickelt. Kerngeschäft ist die Beschichtung von Metallbändern in verschiedenen Abmessungen mit organischen Beschichtungsstoffen und Gummi. Diese gummibeschichteten Bänder verfügen über dichtende, geräusch- sowie vibrationsdämpfende Eigenschaften und kommen unter anderem in der Automobilindustrie als Motor-Getriebe-Dichtungen und als Dämpfungsbleche zum Einsatz. „Bei der konventionellen Gummibeschichtung werden große Mengen Lösemittel benötigt. Um den umweltschädlichen Einsatz von Lösemitteln zu verringern, setzten wir uns zum Ziel, ein Verfahren umzusetzen, das erstmals nahezu vollständig auf Lösemittel bei der Gummibeschichtung verzichtet“, erklärt Dr. Ulrich Irle, Consultant, Huehoco Group Holding GmbH & Co.KG. Die technische Innovation des von Huehoco entwickelten Verfahrens besteht darin, dass die Gummimischung direkt über einen Extruder in mehreren aufeinander angeordneten polierten Walzen auf die gewünschte Schichtdicke gebracht wird. Unmittelbar danach wird die Mischung auf die Oberfläche des mit Haftvermittler vorbeschichteten Metallbandes aufgebracht, getrocknet und vulkanisiert. Mit dem innovativen Verfahren können Beschichtungen von 100 Mikrometern bis 2.000 Mikrometern hergestellt werden.

„Im Vergleich zum Stand der Technik spart das neue Beschichtungsverfahren jährlich bis zu 96 Prozent an Lösemitteln und 86 Prozent an Folie ein – ein Gewinn für unser Unternehmen und die Umwelt“, so Dr. Ulrich Irle. Neben der Materialeinsparung sinkt durch das Verfahren auch der Stromverbrauch um bis zu 57 Prozent und der Gasverbrauch um bis zu 94 Prozent. Bei einer Jahreskapazität von 654 t ergibt sich eine jährliche Reduzierung der CO2-Emissionen von ca. 1.917 t – das entspricht einer Einsparung von 86 Prozent. „Das lösemittelarme Beschichtungsverfahren hat Strahlkraft für die gesamte Branche“, sagt Dr. Ulrich Irle. „Dank unserer Innovation arbeiten wir an neuen Produkten, die bisher nicht im Fokus standen – so z. B. aus den Bereichen Elektromobilität und Wasserstofftechnik.“ Das Unternehmen nutzte 2016 im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW (EFA) zur Antragstellung im Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Das Vorhaben wurde im Februar 2017 mit Mitteln in Höhe von rund 2,03 Mio. Euro aus dem BMUV-Umweltinnovationsprogramm gefördert. Nach der Bewilligung wurde die EFA mit der Erstellung des Abschlussberichts beauftragt. Der Projektabschluss erfolgte 2023. Insgesamt investierte die Huehoco GmbH ca. 14 Mio. Euro in die Maßnahme.

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