Innovent: Metall-Kunststoff-Hybridspritzguss mit Laser ohne Chemikalien

Die Forschungseinrichtung Innovent startet ein Anwenderprojekt zum Thema „Laserstrukturierung für den Hybridspritzguss“. Zielgruppe sind Unternehmen, die Produkte im Metall-Kunststoff-Hybridspritzguss herstellen und Methoden der Oberflächenbehandlung ohne Chemikalieneinsatz suchen.
Das Innovent-Projekt „Laserstrukturierung für den Hybridspritzguss“ richtet sich vorrangig an Unternehmen, die Produkte im Metall-Kunststoff-Hybridspritzguss herstellen bzw. Metalleinleger für Hybridprodukte fertigen und nach effizienten, automatisierungsfähigen Methoden der Oberflächenbehandlung ohne Chemikalieneinsatz suchen. Im Metall-Kunststoff-Hybridspritzguss sind polymere Haftmittel gängige Praxis, um Kunststoffe fest oder dichtend mit einem Metalleinleger zu verbinden. Wie aktuelle Entwicklungsarbeiten gezeigt haben, können durch geeignete Laser-Mikrostrukturierung von metallischen Verbundflächen besonders hohe Haftfestigkeiten erreicht werden. Die Aussicht, für feste Hybridverbunde vollständig auf Chemikalien zur Oberflächenvorbehandlung verzichten zu können sowie die potenzielle Anwendbarkeit für verschiedenste Metall-Kunststoff-Kombinationen sind Pluspunkte, die für eine breite Einführung der Laser-Oberflächenbehandlung in der Hybridisierungstechnologie sprechen. Noch mangelt es jedoch an der praxisgerechten Aufarbeitung und Bereitstellung bereits vorliegender Kenntnisse aus Forschungsprojekten und Vorlaufentwicklungen, die eine belastbare Übertragung auf typische industrielle Aufgabenstellungen ermöglichen. Daher plant die industrienahe Forschungseinrichtung Innovent ein neues Innovatives Anwenderprojekt („INNAP“) um das bisher erarbeitete Know-how für möglichst viele industrielle Anwender nutzbar zu machen und gleichzeitig eine breite Datenbasis zu wichtigen technologischen Aspekten der praktischen Umsetzung zu erarbeiten.
Firmen, die an innovativen Hybridtechnologien interessiert sind, sind eingeladen, am innovativen Anwenderprojekt „Laserstrukturierung für den Hybridspritzguss“ teilzunehmen; das Projekt startet im November 2024. Die Firmen, die sich am Projekt beteiligen erhalten damit eine wirtschaftlich attraktive und zeitsparende Möglichkeit, die Laserstrukturierung näher kennenzulernen und auch an selbst ausgewählten Materialkombinationen zu untersuchen. Das Anliegen dieses Projektes besteht darin, interessierte Firmen mit dem bei Innovent bereits vorhandenem Know-how der Laserbehandlung sowie den anlagen- und gerätetechnischen Möglichkeiten des Institutes zu unterstützen. Aus praxisnahen und auf teilnehmerspezifische Themen zugeschnittenen Versuchsreihen können Aussagen zu Vorteilen und potenziellen Möglichkeiten von Laser-Oberflächenbehandlungen im Unternehmen abgeleitet werden. Die Durchführung in Form eines Gemeinschaftsprojektes mit individueller Auswahl der zu untersuchenden Materialien bietet die Möglichkeit, kostengünstig und mit geringem Einsatz von personellen und technischen Ressourcen umfangreiche Informationen zu wichtigen Fragestellungen einer Laser-Oberflächenbehandlung bei interessierenden Fertigungsprozessen zu erhalten wie Beurteilung von Vorzügen und Möglichkeiten der Laserbehandlung für konkrete Produktionsaufgaben, Machbarkeitsbewertung und Erfolgsaussichten der Laserstrukturierung für anwendertypische Materialien und Ableitung konstruktiver Erfordernisse, Beurteilung der technologischen Relevanz aus Versuchsreihen mit technologisch repräsentativen Parametervarianten der Laserbehandlung und Ergebnisvergleich mit weiteren, durch andere Teilnehmer eingebrachten Metallmaterialien. Ausführliche Informationen zur Projektform sowie zur inhaltlichen und organisatorischen Planung des Projektes und die Anmeldeunterlagen sind auf der Innovent-Webseite zu finden.