Benseler: 100-millionster Injektorkörper ECM-bearbeitet und entgratet

Kürzlich hat Benseler den 100-millionsten Injektorkörper für die Schaeffler-Division Vehicle Lifetime Solutions elektrochemisch bearbeitet und berührungslos entgratet. Seit mehr als 20 Jahren übernimmt das Unternehmen die ECM-Bearbeitung der Bauteile, die in Common-Rail-Einspritzsystemen verschiedener Fahrzeughersteller zum Einsatz kommen.
Das berührungslose ECM-Verfahren (Elektrochemische Metallbearbeitung) kommt insbesondere dort zum Einsatz, wo es auf höchste Präzision ankommt: beim definierten Entgraten von Kanten, beim Einbringen von Konturen oder beim gratfreien Öffnen von Bohrungen. „Eine Kooperation über einen so langen Zeitraum ist ein besonderer Vertrauensbeweis. Dieser Meilenstein ist deshalb ein Ereignis, das uns besonders freut“, erklärt Silvio Peschke, Geschäftsführer bei Benseler und verantwortlich für den Geschäftsbereich Entgratung. Pro Jahr durchlaufen mehrere Millionen Injektorkörper die automatisierten ECM-Anlagen am Benseler-Standort in Frankenberg. Das Verfahren erlaubt Bearbeitungen selbst an schwer zugänglichen Stellen ohne mechanischen Kontakt und ohne thermische Belastung des Werkstücks. Benseler begleitet die Fertigung der Common-Rail-Technologie seit ihren Anfängen – vom einfachen Einspritzsystem bis hin zu heutigen Lösungen. Im Produktionsprozess ist das Unternehmen fest in die Lieferkette von Schaeffler Vehicle Lifetime Solutions eingebunden: Die Rohteile werden direkt vom Zerspaner übernommen, eingelagert und auf Abruf auf den eigenen ECM-Automatikanlagen bearbeitet. Diese sind von Benseler speziell auf die Kundenanforderung angepasst. Am Ende folgen die Verpackung und der Versand.
Berührungslos Bohrungen öffnen und entgraten
Ebenso wie die Einspritztechnik hat sich die Elektrochemische Metallbearbeitung der Injektorkörper bei Benseler mit den wachsenden technischen Anforderungen weiterentwickelt. Dabei greifen die Entgratungsspezialisten auf mehr als 25 Jahre Erfahrung zurück. Aktuell erfolgt die Injektorkörperbearbeitung in drei Schritten: Eine klassische Hochdruck-Wasserstrahl-Entgratung konditioniert die Werkstücke zunächst vor. Daran anschließend folgt die gratfreie Öffnung der Bohrungen. Dabei trägt eine elektrochemische Reaktion das Material schonend ab, bis das Bohrloch die gewünschte Öffnung erhält – vollkommen grat- und spanfrei. Im dritten Schritt werden die Bauteile gereinigt, kontrolliert und verpackt. 2024 wurde das Leistungsspektrum auch auf die Elektrochemische Bearbeitung von Düsenkörpern ausgeweitet – einem weiteren Teil der Common-Rail-Einspritzsysteme von Schaeffler Vehicle Lifetime Solutions. „Die Entgratung im ECM-Verfahren eignet sich hervorragend zum Verrunden von Kanten an genau definierten Bereichen, insbesondere auch an schwer zugänglichen Stellen, bei komplexen Geometrien oder dünnwandigen und empfindlichen Werkstücken“, erläutert Silvio Peschke. Die Materialeigenschaften bleiben nahezu unverändert und hinsichtlich Legierung oder Gefügezustand gibt es kaum Einschränkungen: Gieß-, Press- und Schmiedeteile kann Benseler mit dieser Methode ebenso entgraten wie sogar gehärtete Werkstücke.