SKZ investiert in Plasmaanlage für Oberflächenmodifikationen

Erstellt von OM PlasmatechnikSKZ
SKZ Plasmaanlage Oberflächen-Modifikation
Inbetriebnahme der neuen Plasmabeschichtungsanlage beim SKZ (Foto: Luca Hoffmannbeck, SKZ)

Das Kunststoff-Zentrum SKZ hat seine Ausstattung im Bereich der Oberflächentechnik durch die Anschaffung einer hochmodernen Plasmaanlage – einer Plasma Treatment Unit (kurz PTU) – der Firma Plasmatreat für Plasmaaktivierung und -beschichtung erweitert.

Die neue Plasmaanlage beim SKZ ermöglicht mit Atmosphärendruckplasma und einem 6-Achs-Roboter die Feinstreinigung und Aktivierung von Bauteiloberflächen aus unterschiedlichsten Werkstoffgruppen – darunter Kunststoff, Metall, Glas oder Keramik. Bei der Feinstreinigung mit dem Atmosphärendruckplasma Openair-Plasma werden die Oberflächen schonend und zuverlässig von Staub, Trennmitteln, Additiven, Weichmachern und Kohlenwasserstoffen befreit. Die Aktivierung von Oberflächen durch die Plasmabehandlung findet insbesondere bei unpolaren Kunststoffen Anwendung und verändert die Oberflächeneigenschaften von hydrophob zu hydrophil. Sie unterstützt die Erhöhung der Oberflächenenergie durch die Einführung von Hydroxylgruppen und verbessert so die Haftung bei Folgeprozesse wie dem Verkleben, Bedrucken, Lackieren und Abdichten.

„Neben der Aktivierung und Reinigung von Oberflächen können wir mit der Anlage auch funktionale Schichten im Nanometerbereich aufbringen. Bei dieser Anwendung wird dem Plasmastrahl ein Präkursor beigemischt, der auf der Oberfläche – je nach Zusammensetzung – unterschiedliche Funktionalitäten ermöglicht. Beispiele hierfür sind haftvermittelnde Beschichtungen für Klebe- oder Druckanwendungen auf Kunststoffbauteilen sowie Korrosionsschutzschichten auf metallischen Komponenten“, erläutert Dr. Benjamin Baudrit, stellvertretender Geschäftsführer Bildung und Forschung am SKZ. Durch den Einsatz eines 6-Achs-Roboters ist die Behandlung von Freiformflächen und komplex geformten Bauteilen möglich. Die Plasmaanlage eröffnet viele Freiheitsgrade, um das Potenzial der Plasmaaktivierung und -beschichtung für die Kunststoffindustrie weiter zu erschließen. Dies gilt insbesondere für die Oberflächenmodifizierung von Bauteilen mit schwankenden Oberflächenqualitäten, wie sie häufig bei Rezyklatbauteilen auftreten. Die Anlage steht Unternehmen und Partnern des SKZ im Rahmen von Seminaren, Demonstrationen und Pilotanwendungen für den Technologietransfer zur Verfügung.

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