Die Energiekrise als Chance

Die aktuelle Energiekrise ist ohne Zweifel eines der derzeit dominierenden Themen nicht nur der Oberflächentechnik-Branche. Aber bietet die Krise auch Chancen, die genutzt werden können?
Nach Corona folgt die nächste große Herausforderung für die Wirtschaft: Der rapide Anstieg der Energiepreise. Sie trifft die Unternehmen der Oberflächentechnik-Branche ganz besonders hart, den viele Prozesse beim Vorbehandeln, Beschichten oder Trocknen erfordern einen hohen Energieeinsatz. Kein Wunder, dass die Themen Energieeinsparen und Effizienz seit Monaten ganz oben in den Schlagzeilen stehen: Verbände schicken Brandbriefe an die Politik und bieten ihren Mitgliedern fachliche Unterstützung, Hersteller optimieren ihre Lösungen. Die Sorge ist groß und auch berechtigt, ob es der Branche gelingt, die Herausforderungen zu meistern.
Jeder Herausforderung beinhaltet aber auch Chancen. Optimierungen und Verbesserungen in Richtung Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zahlen sich mittel- und langfristig und über die aktuelle Krise hinaus aus. Investitionen in optimierte Anlagen, die sonst vielleicht ausgeblieben wären, weil sie sich bei niedrigen Energiepreisen nicht rechnen, finden nun statt. Die aktuelle Situation kann somit ein Weckruf sein, um überaltete Technik und nicht mehr zeitgemäße Prozesse zu überdenken und neu zu definieren. Daraus kann ein langfristiger Wettbewerbsvorteil gegenüber Regionen entstehen, die vielleicht derzeit (noch) nicht so stark von steigenden Energie- und Rohstoffpreisen betroffen sind und keinem hohen Veränderungsdruck unterliegen. So gesehen kann diese Krise ein Anstoß für Veränderungsprozesse sein - die sich am Ende auszahlen.